Motive von Gedenkstättenfahrten
Die offensichtliche Veränderung des gesellschaftlichen Klimas bereitet uns Sorge. Wir wollen einen Beitrag gegen die Zunahme von rechtsextremem Gedankengut und Antisemitismus leisten. In der Verharmlosung von NS-Verbrechen sehen wir eine Verhöhnung der Opfer und deren Nachkommen und eine Gefahr für die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Gemeinwesens.
Mit Besuchen von Gedenk- und Erinnerungsorten als aktiver Form der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit an authentischen Orten des Nazi-Terrors kann unseres Erachtens ein Beitrag dazu geleistet werden, junge Menschen gegen Populismus und Antisemitismus zu sensibilisieren und sich für Menschenrechte, Pluralität und Demokratie einzusetzen. Wichtig ist uns auch, dass Jugendliche Gedenkstätten als Orte des Gedenkens der Opfer erfahren.
Wir wollen aber auch darauf hinweisen, dass Gedenkstätten und Erinnerungsorte die Möglichkeit bieten, sich über Täter und Mitläufer zu informieren. Ebenso wichtig ist es uns, deutlich zu machen, dass diese Orte die Möglichkeit bieten, jungen Menschen aufzuzeigen, dass der Widerstand gegen das NS-Regime breit gefächert war und dass es viele „unbesungene Helden“ gab, die Handlungsspielräume nutzten und während des Holocaust jüdischen Mitbürgern halfen.
Es ist uns weiterhin wichtig deutlich zu machen, dass Gedenkstätten-Besuche nicht isoliert für sich stehen sollten, sondern immer in den Kontext der Erinnerungskultur und des historischen Lernens an der Schule eingebunden sind.