Geschichte, Bildungsangebot und Hinweise
Foto: Karoline Reetz
Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau
Geschichte
Das Konzentrationslager Auschwitz gilt weltweit als Symbol für Holocaust, Völkermord und Terror. Es wurde Mitte 1940 in der Vorstadt der polnischen Stadt Oświęcim gegründet, welche an das Deutsche Reich angeschlossen worden war. Die Stadt erhielt den deutschen Namen „Auschwitz“, ebenso wurde das Lager in der Nähe der Stadt genannt: Konzentrationslager Auschwitz. Anfangs war es als Konzentrationslager konzipiert und erfüllte diese Funktion auch während seines gesamten Bestehens, auch nachdem es ab 1942 zum größten Ort der Massenvernichtung der Juden wurde. In den fast fünf Jahren des Bestehens starben hier 1,3 Millionen Menschen, die meisten von ihnen wurden in den Gaskammern von Birkenau ermordet. Mehr als 8000 Mitglieder und Angestellte der SS arbeiteten insgesamt während der gesamten Zeit seines Bestehens im KL Auschwitz. 1943 umfasste der Lagerkomplex Auschwitz drei große Lager: Auschwitz I, das sog. Stammlager, Auschwitz II, das Lager Birkenau (3 km entfernt) und Auschwitz III, Monowitz, sowie einige Dutzend Nebenlager, in denen die Häftlinge u.a. für den deutschen Konzern IG Farbenindustrie AG arbeiten mussten.
Ab 1942 wurde das Lager zum Ort der Massenvernichtung der europäischen Juden. Sie wurden nur aufgrund ihrer Herkunft umgebracht, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Staats-angehörigkeit und politischer Anschauung. Die Mehrheit derer, die mit einem Transport ankamen, wurden von den SS-Ärzten bei der Selektion für nicht arbeitsfähig befunden und in den Gaskammern ermordet, vor allem alte und kranke Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Diese Menschen wurden nicht erfasst, d.h. sie wurden nicht registriert und bekamen keine Nummer.
Ende 1944, als die sowjetische Armee sich näherte, begannen die Deutschen, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Dokumente wurden vernichtet, Gebäude abgebaut, gesprengt oder in Brand gesetzt. Die Häftlinge, die dazu in der Lage waren, wurden zwischen dem 17. und dem 21. Januar auf einen Marsch ins Innere des Reiches geschickt. Die Deutschen ließen etwa 7.000 Häftlinge im Lager zurück. Sie wurden am 27. Januar von Soldaten der Roten Armee befreit.
Bildungsangebote:
Die staatliche Gedenkstätte, bereits 1947 gegründet, bietet Führungen und Seminare an.
Die Internationale Jugendgedenkstätte Auschwitz macht verschiedene Bildungsangebote in der Gedenkstätte und in der Stadt Oswiecim.
Weitere Informationen findet man zudem auf der Seite des Internationalen Auschwitz Komitees.
Praktische Hinweise:
- Jährlich wird die Gedenkstätte von mehr als 1,7 Millionen (!) Menschen besucht, das führt dazu, dass die Organisation der Fahrt, die Buchung von Führungen und Seminaren sehr frühzeitig erfolgen muss und beim Besuch mit enger Zeittaktung, straffer Zeitplanung und zum Teil mit sehr großem Andrang gerechnet werden muss.
- Unbedingt zu empfehlen ist, die Fahrt nach Auschwitz mit einem Besuch Krakaus zu verbinden, mit Führungen durch das jüdische Krakau und die Fabrik Schindlers.
- Übernachtungsmöglichkeiten bietet die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim, sie liegt wenige Gehminuten entfernt vom Auschwitz I und verfügt über 100 Übernachtungsplätze, Seminar- und Freizeiträume.
- Alternativ ist es möglich, in Krakau zu wohnen und an ein bis zwei Tagen nach Auschwitz zu fahren.
- Weitere Informationen zu Auschwitz haben wir in einem Artikel, einem Interview und einem Evaluationsbeispiel zusammengestellt.
Wie komme ich nach Auschwitz?
Die nächst gelegenen Flughäfen finden sich in Krakau (45 km entfernt) und in Kattowice (70 km entfernt). Per Auto/ Bus empfiehlt sich eine Anreise über die Autobahn A4 (E40) via Wroclaw (Breslau) und Kattowice. Oswiecim ist gut an das nationale und internationale Eisenbahnnetzwerk angeschlossen.