Geschichte, Bildungsangebote, Literatur und praktische Hinweise
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Haus der Wannseekonferenz, Berlin
Geschichte
Am 20. Januar 1942 findet in der ehemaligen Industriellen-Villa und dem späteren Gästehaus der SS eine Besprechung statt. Eingeladen hat der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich. Thema dieser Besprechung ist die „Endlösung der Judenfrage“. Heydrich will mit der Einladung seine führende Rolle bei den Deportationen der europäischen Juden manifestieren. Erschienen sind 15 hochrangige Vertreter des NS- Regimes, die alle in der Verfolgungspolitik tätig sind. Besprochen wird der Plan der systematischen und gewaltsamen Verschleppung und des Massenmordes. Keiner der Anwesenden widerspricht diesem Plan. Heydrich veranlasst die Anfertigung eines Protokolls, das die Ergebnisse in seinem Sinne zusammenfasst. Verfasst wird das Protokoll von Adolf Eichmann. Die Besprechung dauert eineinhalb Stunden. Die Dauerausstellung im Haus der Wannsee-Konferenz trägt den Titel „Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden“. Sie zeigt, welche Bedeutung die Besprechung für die systematische Verfolgung und Ermordung hatte. Sie widmet sich ebenso der Vorgeschichte und fragt auch danach, wie die Besprechung nach 1945 gesehen wurde und was mit den Beteiligten passierte. Seit Januar 2020 wird die Ausstellung im neuem Konzept „Design für alle“ präsentiert, mit dem man möglichst vielen Menschen mit unterschiedlichen Zugängen und Bedarfen gerecht werden will. Informationstexte sind in einer klaren Sprache verfasst, an Audiostationen können vertiefende Informationen abgerufen werden. Außerdem stehen zu den unterschiedlichen thematischen Bereichen herausziehbare Texttafeln zur Verfügung.
Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Am Großen Wannsee 56-58
14109 Berlin
Telefon: (030) 80 50 01 0
E-Mail: info@ghwk.de
Öffnungszeiten Ausstellung
Mo.– Fr. 10 – 16 Uhr und Sa. + So. 10 – 18 Uhr
Eintritt frei
Bildungsangebote
- Führungen: Sie dauern mit Gespräch etwa zwei Stunden. Thematische Wünsche werden gerne berücksichtigt.
- Wechselseitige Führungen: Sie dauern etwa drei Stunden. Die Teilnehmer*innen erkunden zunächst in Kleingruppen einzelne Räume der Ausstellung. Anschließend präsentieren sie diese anhand ausgewählter Exponate der ganzen Gruppe.
- Seminare: Sie dauern in der Regel etwa 6 Stunden. Sie beinhalten einen Besuch der Dauerausstellung, selbständige Arbeit mit Dokumenten und Fotos in kleinen Gruppen sowie eine Präsentation der Ergebnisse mit gemeinsamer Diskussion.
- Für alle Angebote gilt: Anmeldung unbedingt erforderlich, Themenabsprachen erwünscht, für SchülerInnen kostenlos.
Literatur
Empfehlenswert: Katalog der Dauerausstellung „Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden“ im Buchhandel erhältlich, ISBN-Nummer: 978-3-9820289-2-7, 8,50 Euro.
Praktische Hinweise
Das Haus der Wannsee-Konferenz ist von Berlin aus mit mehreren S- Bahn- und Bus-Verbindungen gut erreichbar.
In der Cafeteria werden warme und kostengünstige Speisen für die Mittagspause angeboten.