Nationaal Monument Kamp Vught / Foto: Jan van de Ven
Kurzportrait
Kamp Vught, auch als Konzentrationslager Herzogenbusch bezeichnet, wurde ab Sommer 1942 errichtet. Von Januar 1943 bis zur Befreiung im September 1944 waren hier ca. 32 000 Gefangene, vor allem Juden, Sinti und Roma sowie politische Gefangene interniert.
Das Kamp Vught war einerseits Arbeitslager. Die Inhaftierten produzierten in verschiedenen Arbeitskommandos kriegswichtige Güter. Andererseits war es für viele Gefangene Zwischenstation auf dem Weg in andere Konzentrationslager. Etwa 12 000 jüdische Gefangene wurden von hier in die Vernichtungslager nach Polen transportiert. Im Juni 1943 organisierte die SS die Deportation von fast 1300 jüdischen Kindern nach Sobibor, wo sie kurz nach der Ankunft getötet wurden. Das Kinderdenkmal – mit den Namen aller Deportierten – auf dem Außengelände der Gedenkstätte erinnert an dieses grauenhafte Geschehen.
Das ehemalige Lagergelände heute
Auf einem Teil des ehemaligen Lager-Geländes befindet sich heute das Gedenkzentrum mit einer umfangreichen Ausstellung. Die Leitidee der Ausstellung lautet: „32 000 persönliche Geschichten in sieben Jahreszeiten“, von Winter 1943 bis Herbst 1944. Im Außengelände befinden sich rekonstruierte Wachtürme entlang der authentischen Lager-Gracht, das authentische Krematorium, eine authentischen Baracke (Barak 1b), das Kinderdenkmal und – etwa 20 Minuten Fußweg entfernt im Wald gelegen – der „Fusilladeplaats“, ein Ort, an dem zwischen Juni und September 1944 insgesamt 329 Menschen erschossen wurden. Die Namen aller Getöteten sind in einem Denkmal auf dem Platz festgehalten.
Bildungsangebote
Kern des pädagogischen Angebots für Schulen ist eine Führung durch das Außengelände. Die Führung (auch in deutscher Sprache möglich) richtet sich an Kinder ab 10 Jahre und wird mit kindgerechtem Anschauungsmaterial unterstützt. Sehr empfohlen wird der Einsatz eines vorbereitenden Unterrichtspakets mit didaktischen Materialien und einem Film, das den Lehrkräften nach Eingang der Buchung zugeschickt wird. Die Informationsmaterialien und die Audioguides liegen zurzeit nur in niederländischer und in englischer Sprache vor. Deutsche Erläuterungen sind in Arbeit.
Für einen Besuch dieser Gedenkstätte spricht die Nähe zu NRW, der biografische Ansatz der Ausstellung, ein eindrucksvolles Außengelände und die Möglichkeit, in einem Reflexionsbereich unser heutiges Verhalten zu hinterfragen.