Auf das Haus der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle ist ein Anschlag verübt worden. Fensterscheiben wurde zerstört, eine Gedenktafel wurde aus der Wand gerissen. Die Stiftung ist Trägerin der Gedenkstätten Bergen Belsen und JVA Wolfenbüttel und die übergeordnete Institution der Einrichtungen der niedersächsischen Erinnerungskultur.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 19.8.23 sagt Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung und Leiterin der Gedenkstätte Bergen Belsen, „Ich finde es traurig, dass man sich ertappt, zu sagen: In Gedenkstätten rechnen wir fast damit. Aber hier, das Herzstück. Das macht natürlich was mit mir und meinen Kolleginnen, … „
Sie hat 26 Jahre im Haus der Wannsee-Konferenz gearbeitet und dort mehrere Übergriffe auf die Einrichtung durch Rechtsextreme erlebt. Aber in ihrer dreijährigen Tätigkeit in Celle wurden diese Erfahrungen übertroffen.
Für sie hat der Angriff vom 14.8.23 eine neue Qualität.
Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten hatte im Vorfeld gemeinsam mit anderen Akteuren zu einer Demonstration gegen den Landesparteitag der AFD am 18. und 19.8.23 in Celle aufgerufen.
Dazu Elke Gryglewski im Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Es gibt da stiftungsweit überhaupt keine Zweifel: Die Erinnerungskultur als solche und die Werte, für die wir Gedenkstätten stehen, werden von dieser Partei so sehr infrage gestellt, dass es unserem Stiftungszweck entspricht, dem etwas entgegenzusetzen und für unsere Demokratie einzustehen.“
„Aus der Geschichte lernen heißt Demokratie verteidigen“
(Aufschrift auf dem Banner, mit dem die Einrichtung an der Demonstration gegen den AFD-Parteitag am 19.8.23 in Celle teilgenommen hat)